Warum Berge?
Kinder lieben es, zu forschen und zu entdecken. Sie klettern, hüpfen, buddeln und wollen die Welt auf eigene Faust kennenlernen. Um ihrem Bewegungsdrang gerecht zu werden, ist die Natur der beste Ort. „Kinder müssen sich frei bewegen können, sich auspowern dürfen, mutig und selbstwirksam sein. Ein gemeinsamer Ausflug in die Berge ist dafür eine wunderbare Idee“, weiß Catherine Wirth, die beim DAV das Thema Familienbergsteigen betreut. „In den Bergen können sich Kinder ausprobieren, aktiv sein, spielen und Abenteuer erleben.“ Für Kinder zählt dabei nicht zwingend, einen Gipfel zu erklimmen. Vielmehr ist der Weg das Ziel. Kleine Abenteuer und Geheimnisvolles verbergen sich links und rechts am Wegrand. Begegnungen mit Tieren oder Pflanzen sind eindrucksvoll. „Auch kleine Gebirgsbäche laden zum Spielen ein“, weiß Catherine Wirth. „Wer sich auf die kindliche Erlebniswelt einlässt und sich von der Fantasie und Abenteuerlust der Kinder mitreißen lässt, wird die Berge nochmal ganz neu entdecken.“
Der Schlüssel zum Erfolg: die richtige Tour
Alle sind motiviert, im Rucksack stecken die richtigen Snacks, Getränke, Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Set etc. Das Abenteuer kann beginnen! Nicht ganz. „Am Anfang steht die Tourenplanung“, rät Catherine Wirth. „Wer mit Kindern in die Berge will, sollte bei der Auswahl der passenden Tour vor allem das Alter der Kinder beachten.“ Für Kinder im Vorschulalter sollte die Gehzeit vier Stunden nicht überschreiten. Die gewählte Strecke ist im besten Fall abwechslungsreich und bietet den Kleinen auch Möglichkeiten zum Spielen und zur Erholung. Vermeiden sollte man Touren, bei denen lange Passagen ausgesetzt sind oder Absturzgefahr herrscht. Kinder ab sechs Jahren sind bereits etwas ausdauernder, sodass Touren mit bis zu fünf Stunden Gehzeit möglich sind. Auch sind steilere Wege, bei denen sogar etwas gekraxelt werden muss, möglich. Voraussetzung ist aber, dass Eltern das Gelände souverän beherrschen und wo nötig, Hilfestellung geben können. „Generell gilt: Wie schwierig die Tour sein darf, hängt davon ab, wie geübt die Kinder bereits in Bergtouren sind. Dann sind für Kinder im Alter von zehn bis 14 Jahren auch Mehrtagestouren denkbar“, sagt Catherine Wirth. „Am Tag sollte die Gehzeit trotzdem nicht mehr als sechs bis sieben Stunden betragen.“ Die Zeitangaben in Tourenbüchern und auf Wegweisern orientieren sich an der Normalgehzeit eines Erwachsenen. Wenn Kinder dabei sind, kann man mit einer Faustformel rechnen: Gehzeit für Erwachsene x 1,5 = Gehzeit mit Kindern.
„Das Tourenportal alpenvereinaktiv.com des Österreichischen, Südtiroler und Deutschen Alpenvereins hält zahlreiche Familientouren bereit“, erzählt Catherine Wirth. „Ob mit Kinderwagen, motivierten Sechsjährigen oder mit Oma und Opa – für jedes Alter und Geschmack ist etwas dabei.“ Die Tourenbeschreibungen enthalten unter anderem Länge, voraussichtliche Dauer und Höhenmeter, die es zu bewältigen gilt.
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